Sogenannter Trau- bzw. Verlobungsring Martin Luthers

Luther am Finger

Die aus dem Besitz der Familie Stolberg-Wernigerode stammende Replik des Traurings von Katharina von Bora stammt vermutlich aus dem 19. Jahrhundert. Am 13. Juni 1525 heiratete Martin Luther die ehemalige Nonne. Der dänische König Christian II. soll der damals Mittellosen einen schlichten schmalen Reif geschenkt haben. Dieser wiederum hat im Laufe des 16. Jahrhunderts eine aufwendig Umarbeitung und Ergänzung erfahren.
Das vermeintliche Original befindet sich heute im Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig und gehört zu den bekanntesten 'Devotionalien', die sich von Luther und seiner Familie erhalten haben. Neben dem hier gezeigten Ring existieren zahlreiche Nachbildungen und auch heute noch werden Repliken als Eheringe oder zu Sammlungszwecken hergestellt.
Der goldene oder vergoldete Ring mit rotem Stein – ursprünglich wohl ein Rubin – ist filigran und aufwendig gearbeitet. Er besteht aus einem Kruzifix und sämtlichen "Arma Christi", das sind die Marterwerkzeuge und andere mit der Passion Christi in Verbindung stehenden Attribute: dazu gehören die Geißelsäule mit Fesseln, Ruten, die Leiter, der Rock, um den die Kriegsknechte würfelten, und die dazugehörigen Würfel, drei Nägel und ein Hammer, ein spottender Jude, der Stab mit dem Essigschwamm und die Lanze, mit der man Jesus in die Seite stach, schließlich auch das Schwert, mit dem Petrus einem Kriegsknecht das Ohr abschlug. Auf der Unterseite des Schwerts ist das Datum des Hochzeitstages "Catharina v Boren D. Martinus Lutherus 13. Jun. 1525" eingraviert.