Triga Heroum Invictissimorum

Luther, der Held

Martin Luther ist auf diesem Kupferstich von 1632 zwischen dem schwedischen König Gustav II. Adolf und dem sächsischen Kurfürsten Johann Georg I. positioniert. Darunter befindet sich ein 16-zeiliges Akrostichon, wobei die Anfangsbuchstaben die Namen der drei Dargestellten ergeben. Die weltlichen Herrscher werden als Beschützer der Lehre inszeniert. Der Verfasser Abraham Lehmann, der sich selbst mit vollem Namen nennt, ist Hof- und Feldprediger. Als Adressatenkreis sind Gelehrte anzunehmen, wahrscheinlich vorrangig Politiker am sächsischen Hof. Der sächsische Kurfürst wird mittels des Flugblatts in eine von ihm bisher abgelehnte, hier aber als äußerst rühmlich dargestellte Konstellation hineinkomplimentiert, die dem literarischen Genus der Panegyrik oder der Tätigkeit des Hofpredigers gleichermaßen entnommen sind: Der Herrscher wird für eine Position oder Tätigkeit gelobt, die er zu diesem Zeitpunkt noch nicht wahrnimmt, aber wahrnehmen sollte; das Lob antizipiert die vom Verfasser erhoffte Tat. In diesem Flugblatt geht es darum, Johann Georg als dem Schwedenkönig gleichrangig hinzustellen, um die Fortsetzung und Verbesserung schwedisch-sächsischen gemeinsamen militärischen und politischen Handelns zu propagieren.